Folge 14 aus der Reihe „Klimawandel verstehen“
Weil Baum
Bäume spenden uns Schatten und Sauerstoff, reinigen die Luft, bieten vielen Tieren Nahrung und Lebensraum. Und: Sie machen uns einfach glücklich. 🙂
Außerdem sind Bäume unsere Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel, denn sie speichern viel CO2. Eine 120-jährige, 35 Meter hohe Buche mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern hat insgesamt 3,5 Tonnen CO2 gefiltert und gespeichert!
Das ist viel. Für diese Menge hat sie aber auch 120 Jahre gebraucht. Ein kleiner Baum kann natürlich viel weniger CO2 speichern. Aber: Jeder Baum fängt einmal klein an. 🙂
Was du tun kannst
1. Einen Baum selbst pflanzen
2. Spenden sammeln und einen Baum pflanzen lassen
3. Spenden sammeln und ein Stück Wald kaufen und schützen
4. Stadtbäume bei Trockenheit gießen
Wichtig zu wissen:
Bäume zu pflanzen reicht leider niemals aus, um den Klimawandel aufzuhalten. Das Wichtigste ist, dass wir aufhören, so viel CO2 zu produzieren! Es ist viel mehr, als Bäume speichern können. Lasst uns den CO2-Ausstoß bremsen UND Bäume pflanzen!
1. Einen Baum selbst pflanzen
Im Frühling treiben die kleinen Bäumchen überall aus dem Boden. Sie wachsen an der Stelle, an der der Samen gelandet ist: heruntergefallen, vom Wind verweht oder von einem Tier versteckt.
Oft sind die Plätze gar nicht unbedingt geeignet für einen Baum.
Wenn du einen solchen kleinen Sproß findest – auf einem Parkplatz, im Blumenkasten, im Gemüsebeet – dann grabe ihn doch aus und setze ihn in einen Blumentopf. Wenn du keinen Topf hast, kannst du auch erstmal einen aufgeschnittenen Getränkekarton benutzen.
Die Wurzeln sollten nicht lange an der Luft bleiben. Wenn du dein Bäumchen länger transportieren musst, stelle es einfach in Wasser.
Im Herbst findest du überall Samen von Bäumen. Eicheln, Bucheckern, Ahornsamen, Kastanien: Du kannst sie sammeln und direkt in einen Topf pflanzen.
Den Topf stellst du nach draußen (Fensterbank, Hof, Garten ...) und im nächsten Frühjahr wächst wahrscheinlich ein Sproß heraus.
Bei guter Pflege wird dein Baum in einigen Jahren größer sein, als du selbst!
Gute Pflege heißt: regelmäßig gießen, wenn der Baum größer wird in einen größeren Topf pflanzen.
Während du deinen Baum pflegst, kannst du schon mal die Augen offen halten: Wo kann dein Baum richtig groß werden? In einem Garten? Im Schulhof?
2. Spenden sammeln und einen Baum pflanzen (lassen)
In einigen Städten werden mit Spendengeldern neue Stadtbäume gepflanzt. In Berlin zum Beispiel gibt es die „Stadtbaumkampagne”. Wenn 500 € Spenden zusammen gekommen sind, wird ein neuer Baum gepflanzt. Die Stadt zahlt die restlichen 1500 €, die der Baum und seine Pflege kosten. Man kann sogar aussuchen, welchen Baum man unterstützen möchte.
Die Klima-AG der Gustav-Falke-Schule hat so einen Baum in der Nähe der Schule gepflanzt. Und die Kinder vom Klima-Klub haben ebenfalls Spenden für einen Baum gesammelt, der nun direkt an ihrer Schule steht.
In Hamburg gibt es die vergleichbare Aktion „Mein Baum – Meine Stadt”.
In Frankfurt am Main verschenkt die Stadt Bäume, wenn es einen geeigneten Platz auf einem eigenen Grundstück gibt. Vielleicht auf einem Schulhof?
Kennst du weitere Städte, die so etwas anbieten? Sag uns gerne Bescheid, wir ergänzen es hier.
Neue Bäume spenden kann man auch über den gemmeinnützigen Verein „Prima Klima”. In Deutschland und anderen Ländern werden ganze Wälder neu gepflanzt. Für 3-5 € wird ein neues Bäumchen gepflanzt. Es gibt auch Projekte mit Schulen, bei denen die Kinder helfen, einen eigenen Schulwald zu pflanzen.
Um Spenden zu sammeln kann man Kuchen backen und verkaufen, bei einem Flohmarkt verkaufen, mit der Schule einen Spendenlauf organisieren oder die Menschen der Umgebung direkt fragen, ob sie für einen neuen Baum etwas spenden möchten.
3. Spenden sammeln und ein Stück Wald kaufen und schützen
Bis ein kleiner Baum groß ist und viel CO2 speichern kann, vergehen viele, viele Jahre. Das Klimaproblem haben wir jedoch schon jetzt. Darum ist es so wichtig, Wälder voller großer Bäume zu schützen und zu erhalten. Auch im Waldboden wird viel CO2 gespeichert.
Darum gab es sehr großen Protest um einen Wald, der für den Abbau von Braunkohle gerodet werden sollte. Bei der Verbrennung von Braunkohle entsteht extrem viel CO2. Kennst du die Geschichte vom Hambacher Forst?
Der Naturschutzbund Deutschland, kurz NABU, kauft regelmäßig Waldstücke. So dienen sie dem Klimaschutz und vielen Tieren als Heimat. Hier kannst du nachlesen, welche Projekte es gerade gibt und du kannst für ein Stück vom Wald spenden, je nachdem wie viel Geld ihr gesammelt habt.
4. Stadtbäume bei Trockenheit gießen
Aufgrund des Klimawandels wird es im Sommer immer heißer und die Zeiten, in denen kein Regen fällt, werden länger. Deshalb sind tatsächlich schon viele Bäume vertrocknet! Du kannst ihnen helfen, indem du sie gießt.
Tipps:
- Ob die Bäume überhaupt Wasser brauchen kannst du für Berlin hier nachsehen. Roter Bereich = bitte gießen!
- Gieße 1x pro Woche sehr viel Wasser, 100 Liter zum Beispiel. So kann das Wasser bis zu den tiefliegenden Wurzeln vordringen. Wenn der Boden fest ist und das Wasser einfach weg läuft, kannst du die Erde zuerst etwas auflockern. Nimm dazu eine kleine Schaufel oder einen Rechen.
- Nimm kein Trinkwasser, sondern Regenwasser oder Wasser von einer öffentlichen Pumpe. Die Pumpen Berlins sind in dieser Karte verzeichnet.
- Mit Kanistern, Gießkannen und Eimern (am besten mit Deckel) kannst du das Wasser von der Pumpe zum Baum bringen. Bollerwagen, Lastenrad, Fahrradanhänger, Skateboard und ähnliches helfen beim Transport. Frage andere um Hilfe! Wasser ist sehr schwer ... und gemeinsam macht es noch mehr Spaß. 🙂
„Klimawandel verstehen“ – gefördert von: