Folge 12 aus der Reihe „Klimawandel verstehen“
Schwarzes T-Shirt im Sommer?
Den Albedo-Effekt kennst du bestimmt schon – du wusstest nur vielleicht nicht, dass er so heißt. 🙂
Das Wort Albedo ist lateinisch und bedeutet "Weiße" und mit der Farbe weiß hat es auch zu tun. Weiße Oberflächen reflektieren das Licht, während schwarze das Licht absorbieren, also aufnehmen. Das merkst du, wenn du im Sommer ein schwarzes T-Shirt trägst.
Der Albedo-Wert sagt, wie stark ein Objekt zurückstrahlt. Frischer Schnee hat eine Albedo von 0,9. Das bedeutet, dass 90% des Lichts reflektiert werden.
Dunkler Asphalt hat dagegen eine Albedo von 0,15. Also werden nur 15% des Lichts reflektiert.
Wie viel dieser Effekt ausmacht, kannst du in einem Experiment messen und erforschen.
Der Albedo-Effekt im Experiment
Im Sommer, wenn die Sonne kräftig scheint, spürt man den Wärmeunterschied von hellen und dunklen Objekten häufig. Jetzt forschen wir dazu:
Du brauchst:
- zwei Gläser
- einige Eiswürfel
- schwarze und weiß Unterlage (etwa Papier)
- Sonnenschein
- und eine Uhr, wenn du genau messen möchtest.
- Fülle in beide Gläser gleich viele Eiswürfel
- Stelle beide Gläser in die Sonne. Eines auf eine weiße Fläche und das andere auf eine schwarze.
- Schau auf die Uhr, wenn du die Zeit messen möchtest.
- Warte. Beobachte, wie die Eiswürfel schmelzen.
- Sind im ersten Glas alle Eiswürfel geschmozen, schau wieder auf die Uhr und notiere die Dauer.
- Ist auch im zweiten Glas nur noch Wasser, notiere wieder die Dauer.
- Vergleiche.
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Im Bezug auf den Klimawandel ist der Albedo-Effekt sehr wichtig. Denn alle Eis- und Schneeflächen der Erde reflektieren die Sonne. Durch den Klimawandel schmilzt viel Schnee und Eis. Nun werden Licht und Wärme kaum noch reflektiert – die Erde heizt sich weiter auf.
Es ist also die Folge von einer Folge des Klimawandels. Die Fachleute nennen es "Rückkopplungs-Effekt".
Dadurch, dass der Klimawandel Schnee und Eis zum Schmelzen gebracht hat, wird sich die Erde noch stärker aufzeizen.
Im Bild siehst du, wie viel der Albedo-Effekt in der Arktis ausmacht:
Besonders auffällig ist der Rückgang von Schnee und Eis bei Gletschern, die teilweise schon komplett verschwunden sind. Oder auch bei der Arktis, der Eisfläche rund um den Nordpol. Sie ist im Sommer kleiner als im Winter. Darum wird sie immer im September vermessen.
Im Jahr 2020 ist sie im Sommer schon so klein geworden, dass mit einem neuen Rekord im September gerechnet wird. Allerdings ein schlechter Rekord, ein Negativ-Rekord: So klein war die Fläche noch nie.
„Klimawandel verstehen“ – gefördert von: