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Regenwürmer und Boden

Wahrscheinlich hast du noch nie darüber nachgedacht, aber jeder Boden ist einzigartig. Er besteht in ganz verschiedenen Anteilen aus Humus, Lehm oder Ton und Steinen. Er hat eine lange Entstehungsgeschichte hinter sich und ist die Grundlage für alles was darauf wächst und lebt – letztlich auch für uns Menschen. Umso wichtiger, dass der Boden gesund und lebendig ist.

In einem gesunden Boden leben unzählige winzige Wesen. Viele so klein, dass wir sie mit bloßem Auge kaum sehen können; andere, wie den Regenwurm, kennen wir alle. Jahr für Jahr verwandeln die winzigen Tiere Tonnen von Laub wieder in fruchtbare Erde – die wiederum alle Pflanzen zum Wachsen brauchen. Alle „Reste“ von Pflanzen und Tieren werden zersetzt und verarbeitet.

Wenn diese Lebewesen nicht im Boden wären, würden wir in einer meterhohen Schicht aus Laub, Pflanzenresten und Tierkadavern versinken.

 

Wie die Regenwürmer den Boden durchwühlen, lockern und Pflanzenreste zersetzen kannst du im Wurmzoo beobachten: Fülle Schichten aus Erde und Sand in ein großes Glas und drücke sie ein bisschen fest. Markiere, bis wohin die Erde reicht.
Setze ein paar Regenwürmer hinein. Füttere die Würmer im Glas mit Laub, Kaffeesatz und rohen Gemüseresten.
Immer im Schatten stehen lassen und feucht halten.
Die Würmer lockern die Erde auf und verwandeln die Pflanzenreste in nährstoffreichen Humus. So können neue Pflanzen gut darauf wachsen und lockerer Boden speichert viel Wasser.
Je mehr Regenwürmer, desto besser der Boden!
Was ist mit den Schichten passiert? Bis wohin reicht die Erde jetzt?
Lass die Würmer nach einigen Tagen Beobachtung wieder frei.


Die kleinen Bodentiere haben die verschiedensten erstaunlichen Fähigkeiten. Der Regenwurm beispielsweise gehört im Verhältnis zu seiner Körpergröße zu den stärksten Tieren der Welt. Er ist fähig, beim Bau seiner Tunnels das 60-fache seines eigenen Körpergewichts zu stemmen. Oder der Maulwurf: Er ist zwar fast blind, nur hell und dunkel kann er unterscheiden. Dafür kann er aber extrem gut fühlen: er besitzt spezielle Tastorgane (Tastsinneszellen) und Tasthaare an der Schnauze, die ihm bei der Orientierung und Nahrungssuche helfen. Und dann gibt es die winzigen Tiere, wie den Springschwanz. Er heißt so, weil er sich mit seinem Schwanz, der Sprunggabel, super weit durch die Luft katapultieren kann; bis zu 100-mal weiter als er selbst groß ist. Wenn du das mit dir vergleichst, erscheint das unvorstellbar: wenn du beispielsweise 1,30 Meter groß bist, würdest du 130 Meter weit springen können, viel weiter als ein Fußballfeld groß ist!

Im Boden leben außerdem unglaublich viele Tiere und Bakterien, die so winzig klein sind, dass wir sie gar nicht sehen können. Man sagt, in einer Handvoll gesunden Bodens gibt es mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde!!!

Wenn viele Lebewesen Boden leben, graben sie auch zahlreiche Wohnröhren durch die Erde. Ein solcher Boden funktioniert dann wie ein Schwamm. Wenn es regnet, kann das Wasser durch all die Poren und Röhren in den Boden sickern, der Boden nimmt viel Wasser auf und speichert es. Das ist gut, denn einerseits kommt es so weniger zu Überschwemmungen und andererseits haben die Pflanzen immer genug Wasser, auch wenn es mal länger nicht regnet.

Wenn Wasser durch die verschiedene Bodenschichten sickert, wird es gefiltert und gleichzeitig mit Nährstoffen aus der gesunden Erde angereichert. Frisches, mineralisches Wasser dient dann den Pflanzen lange als Vorrat – oder kommt an anderer Stelle als frisches Quellwasser wieder an die Oberfläche.

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