Der goldene Oktober lässt buntes Laub an den Bäumen leuchten. Doch immer öfter steigen jetzt auch die ersten Novembernebel aus den Wiesen. Es wird bald wieder Zeit umzublättern.

Im November geht es im Entdecke-Kalender um das große Problem der Versiegelung. Was hilft dagegen? Löwenzahn, der den Asphalt sprengt, wie in der gleichnamigen TV-Serie? Lasst uns doch Tegelwippen wie in den Niederlanden! (Artikel bei GoodNews)

Themen im November:

•    Was schadet dem Boden? Versiegelung!
•    Aktivitäten: Hochbeet und Prüft die Schule/Kita
•    Hintergrundwissen zu den Entdecktipps
•    In Berlin: Recyclinghöfe
•    Entdecke-Kalender 2025 – jetzt bestellen

Wenn Häuser, Parkplätze und Straßen gebaut werden, wird Boden versiegelt. Von Wasser und Luft abgeschlossen stirbt das Bodenleben darunter. Grundwasservorräte können so nur schlecht aufgefüllt werden, der Gasaustausch des Bodens mit der Atmosphäre wird gehemmt. Fruchtbare Böden gehen verloren.

In Deutschland wird jeden Tag die Fläche von 32 Fußballfeldern versiegelt. Diesen enormen Flächenverbrauch zu bremsen ist ein wichtiges politisches Ziel.

„In der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, den täglichen Zuwachs an Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland von heute rund 52 Hektar pro Tag bis zum Jahr 2030 auf unter 30 Hektar pro Tag zu reduzieren, um bis zum Jahr 2050 einen Flächenverbrauch von netto Null im Sinne einer Flächenkreislaufwirtschaft zu erreichen.“ (Quelle: BMUV)

Auch auf das Mikroklima hat versiegelter Boden Einfluss. Während sich ein Parkplatz auf 40° C aufheizt, kann es im baumreichen Park nebenan nur 20° C warm sein. Unter anderem deshalb ist es in Städten generell heißer als auf dem Land. Versiegelte Böden können kein Wasser verdunsten, weshalb sie im Sommer nicht zur Kühlung der Luft beitragen. Sie können auch kein Wasser aufnehmen, was bei Starkregen Überschwemmungen begünstigt.

Wird ein Boden wieder geöffnet, dauert es viele Jahre bis er sich erholt und wieder ein gesundes Bodenleben hat. Im Boden bleiben oft Reste von Beton und Asphalt zurück, die die Fruchtbarkeit des Bodens nachhaltig negativ beeinflussen.


Die Infografik zeigt offenen und versiegelten Boden im Vergleich.


14,5 % der Gesamtfläche Deutschlands sind Siedlungs- und Verkehrsflächen, davon sind 45 % versiegelt, das heißt: bebaut, betoniert, asphaltiert, gepflastert oder anderweitig befestigt. Auf die Gesamtfläche Deutschlands bezogen macht das 6,53 %.

In Baden-Württemberg sind 6,6 % der Böden versiegelt, in Berlin 33,9 %.

1. Prüft die Schule/Kita

Material: Luftbild aus dem Internet, Drucker, Stifte, Lineal
Dauer: Projekt
Sozialform: Gruppenarbeit

Luftbilder zeigen die Welt aus einer anderen Perspektive. Darin können die Kinder versiegelte Bereiche kennzeichnen und deren Ausmaß mit den unversiegelten Flächen vergleichen.
Gibt es Wege aus Beton? Gibt es einen Fußballplatz oder einen Sandkasten? Bestimmt gibt es auch ein paar Bäume, vielleicht sogar einige Beete? Wo ist der Boden verschlossen und wo kann Wasser gut versickern? Sind die versiegelten Flächen wirklich notwendig?

Hier geht's zur ausführlichen Anleitung auf unserer Webseite.

Tipp: Geht raus und vergleicht das Luftbild mit dem echten Kita-/Schulgelände.

Lehrplan Berlin
SU:
3.1 Erde
Mathematik:
3.2 Größen und Messen

Lehrplan Baden-Württemberg
SU:
Natur und Leben
Mathematik:
Raum und Form. Kompetenz

Kita-Kompetenzen:
Erkundung des Umfelds, Kennenlernen einer anderen Perspektive

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2. Hochbeet bauen

Material: Holz, Säge, Schrauben, Grünschnitt, Erde – je nach Größe und Anleitung
Dauer: Projekt
Sozialform: Gruppenarbeit

Wenn man nur einen asphaltierten Hof hat, hilft ein Hochbeet: Hier kann mit Blumen ein kleiner Lebensraum entstehen oder leckeres Gemüse und Kräuter wachsen. Praktisch auch: Man muss sich nicht mal bücken!

Für Hochbeete gibt es fertige Bausätze. Wie man eines anlegt, wird auf dieser Seite vom NABU genau beschrieben.

Eine Anleitung für ein Hochbeet aus Paletten für den Schulhof gibt es beim pädagogischen Institut München als PDF-Datei. Statt der Noppenfolie empfehlen wir, ein Vlies aus Naturfasern zu verwenden.

Unten hinein kommen Zweige, Laub, Grasschnitt. Dann mit Erde befüllen und es kann losgehen. :)

Lehrplan Berlin
Su:
3.1 Erde
Kunst:
Gestalten

Lehrplan Baden-Württemberg
Kunst/Werken:
Kinder werken
SU:
Natur und Leben

Kita-Kompetenzen:
arbeitsteilig an einer gemeinsamen Sache arbeiten, Fertigkeiten in der Handhabung von Arbeitstechniken entwickeln.

Hintergrundwissen zu den Entdecktipps

Nun können wir endlich Kugelspringer entdecken! Die kleinen Kalendermaskottchen zeigen sich erst jetzt, denn anders als bei vielen anderen Tieren schlüpfen die Jungen der Bunten Kugelspringer erst im Herbst und leben dann etwa ein halbes Jahr. In der Streuschicht und an Baumstämmen sind sie jetzt zu entdecken.
Mehr Hintergrundwissen dazu finden Sie hier:
www.pindactica.de/downloads/Regenwurm_und_Kugelspringer.pdf

Die Früchte der Wildrosen sind reif: Hagebutten. Diese kleinen Vitaminbomben leuchten jetzt als knallrote Farbtupfer. Sie gehören zu den Sammelnussfrüchten (ebenso wie Erdbeeren).
Wenn es kalt wird, sind Hagebutten eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel. Beim Pflücken ist es ganz wichtig, nur die festen Früchte zu ernten. Gut ausgefärbt, aber noch hart, enthalten die Hagebutten die meisten Vitamine. Je nach Verwendungszweck (Tee, Marmelade, frisch genießen) sollte man sie also besser früher ernten, solange die Früchte noch viel Fruchtfleisch haben. Ideal sind die Tage nach dem ersten Frost, der die Früchte noch einmal weicher und geschmacksintensiver macht. Wenn kein Frost ansteht, kann man die Ernte auch einfach über Nacht ins Gefrierfach legen.

Einfach mal liegen lassen

Über buntes Herbstlaub freuen sich Igel, Kugelspringer, Regenwürmer und  keine Übertreibung  Millionen weiterer, winziger Lebewesen! Sie verwandeln das Laub in wertvollen Humus und Ihre Pflanzen werden es Ihnen danken.

In einer Ecke oder unter der Hecke, es findet sich sicher ein Platz dafür. Einfach mal liegen lassen: So leicht kann Naturschutz sein.

Im Kalender Berlin: Recyclinghöfe

Sondermüll umfasst eine Vielzahl von Materialien, darunter Altöl, Batterien, Renovierungsabfälle wie leere Farbeimer, Bodenaushub, Asphalt, Beton sowie elektrische Geräte und Möbel. Diese Materialien werden auf den Recyclinghöfen gesammelt, wo sie einer speziellen Behandlung zugeführt werden.

Alte Elektrogeräte etwa werden kostenlos angenommen und die darin verbauten Wertstoffe dem Stoffkreislauf wieder zugeführt. Altgeräte werden auch in größeren Fachgeschäften (Verkaufsfläche über 400 m²) zurückgenommen, wenn dort ein neues gekauft wird.

Sechs der Berliner Recyclinghöfe haben auch eine spezielle Schadstoffannahmestelle für alles, was giftig, explosiv oder brennbar ist oder gar Krankheitserreger enthalten kann.

Der Entdecke-Kalender 2025

Bald kommen schon die Pakete mit den neuen Kalendern! Wenn Sie nicht an einer Grundschule in Berlin, Baden-Württemberg oder Rheinland-Pfalz arbeiten und den Kalender trotzdem bekommen möchten, schauen Sie mal auf unserer Webseite. Es gibt auch wieder eine Kita-Ausgabe.

Mehr zum Entdecke-Kalender 2025 auf unserer Webseite.

Dankeschön

Mit unseren kostenfreien Bildungsmaterialien fördern wir gute Bildung für alle und setzen uns für Chancengerechtigkeit ein. Das geht natürlich nicht ohne finanzielle Unterstützung – darum einen herzlichen Dank an alle, die uns mit einer Spende unterstützt haben oder Fördermitglied geworden sind. Wer sich dem noch anschließen möchte:


 

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www.pindactica.de

 

Herzliche Grüße vom Pindactica-Team

 

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