1. Assel-Experiment
Material: Tablett, Boden, Wasser, ev. Sprühflasche, Tuch, Asseln Dauer: 30 Minuten Sozialform: Gruppenarbeit
Hinweis: Bei Experimenten mit praktischen Aufbauten und echten Lebewesen sind die Kinder meist sehr motiviert. Der Versuch ist alltagsnah und hilft, mögliche Berührungsängste abzubauen.
Vorangestellt kann noch mal der allgemeine Umgang mit Lebewesen besprochen werden. Zwar empfinden die Tiere Ängste und Schmerzen vermutlich anders als wir, aber sie empfinden. Die Frage: "Wie geht es der Assel jetzt wohl?", kann helfen, die Empathie für das Tier zu fördern.
Ablauf: Ein Tablett wird mit Erde befüllt. Die eine Hälfte wird mit Wasser befeuchtet. Danach wird ein Tuch quer darübergelegt, sodass vier Bereiche entstehen (feucht ohne Tuch, feucht mit Tuch, trocken ohne Tuch, trocken mit Tuch). Was passiert, wenn man die Asseln auf das Tablett setzt? Wohin werden sie gehen?
Nach dem Experiment sollte man die Tiere unbedingt wieder an ihren Fundort zurücksetzen. Wenn man für die Tiere ein kleines Asselterrarium anlegt, können sie noch einige Zeit weiter beobachtet werden. Was brauchen die Asseln, wenn im Terrarium ihr Lebensraum zusammengestellt wird?
Ausführliche, bebilderte Anleitung auf der Webseite
Lehrplan Berlin NaWi: 3.5 Pflanzen, Tiere, Lebensräume; Kompetenzen: Erkenntnisse gewinnen und kommunizieren SU: 3.5 Tier; Kompetenzen: erkennen, kommunizieren
Lehrplan Baden-Württemberg SU: Natur und Leben; Kompetenzen: Welt erkunden und verstehen
Kita-Kompetenzen Erkennen, dass fragen, forschen und nachdenken beim Lernen hilft; im Austausch von Meinungen zu Lösungen kommen
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2. Knetboden
Material: verschiedene Korngrößenfraktionen: Sand, Humus, Ton (z.B. Tonkatzenstreu), Sprühflasche Dauer: 15 Minuten Sozialform: Einzel- oder Tandemarbeit
Boden kann ganz unterschiedlich sein: Mal rieselt er zwischen den Fingern durch, mal ist er formbar wie Knete oder er ist hart und stückig.
Zuerst einzeln Fingerproben machen, dann kann fleißig gemischt werden: Sand, Humus (er fühlt sich ähnlich an und verhält sich ähnlich wie Schluff, daher wird hier Humus stellvertretend für Schluff genommen) und Ton.
Alle drei Sorten zu gleichen Teilen gemischt ergeben eine gut formbare Mischung.
Wie wird es, wenn man die Anteile verändert?
Die verschiedenen Bodenproben müssen mit Wasser befeuchtet werden, dann können sie zwischen den Handflächen ausgerollt werden. So lässt sich die Formbarkeit bestimmen.
Hier ein paar Tipps, wie sich die einzelnen Korngrößen anfühlen und worauf man achten kann:
- Einzelne Sandkörner sind mit dem bloßen Auge zu entdecken. Sand fühlt sich körnig, rau und kratzend an. Er haftet nicht in den Fingerrillen.
- Schluff fühlt sich samtig-mehlig an und ist kaum bindig. Wenn man Schluff verschmiert, glänzt die Schmierfläche nicht. Schluff haftet stark in den Fingerrillen.
- Ton fühlt sich klebrig an und ist stark bindig. Deswegen ist er gut formbar. Wenn man Ton verschmiert, ergibt es eine glänzende Schmierfläche.
Ausführliche, bebilderte Anleitung auf der Webseite Anleitung zum Ausdrucken und Auf-den-Tisch-Legen
Die Zusammensetzung der Böden ist auch draußen verschieden. Jede Region hat ihren typischen Boden, selbst innerhalb eines Gartens hat jede Ecke eine eigene Mischung.
Lehrplan Berlin Nawi: 3.5 Pflanzen, Tiere. Lebensräume; Kompetenzen: Erkenntnisse gewinnen, kommunizieren SU: 3.1 Erde; Kompetenzen: Erkennen, kommunizieren
Lehrplan Baden-Württemberg SU: Naturphänomene und Technik; Kompetenzen: Welt erleben und wahrnehmen
Kita-Kompetenzen Geduld zur Wiederholung aufbringen; einfache Ursache- und Wirkungszusammenhänge herstellen
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3. Borstiger Wurm
Material: Alufolie, Regenwürmer Dauer: 10 Minuten Sozialform: Tandem- oder Gruppenarbeit
Tipps und Hinweise Regenwürmer sind insbesondere in größerer Zahl für eine Klasse gar nicht so leicht zu sammeln. Es gibt sie aber als Lebendfutter im Tierbedarf oder Angelladen. Es sollten heimische Arten verwendet werden (z.B. Lumbricus terrestris, der Gemeine Regenwurm). Nur diese können nach dem Experiment ausgesetzt werden.
Man kann auch Kaffeesatz auf den Boden streuen (fressen sie sehr gerne) und Pappe darüberlegen. Mit etwas Glück kann man so einige Würmer sammeln, aber der Erfolg ist stark davon abhängig, wie viele überhaupt im Boden vorkommen. Fruchtbarer, humoser Boden enthält z.B. mehr als unbewachsene Böden. Noch ein Trick, um Regenwürmer herauszulocken: Man nimmt zwei Stöcke in die Hand und trommelt damit mehrere Minuten locker auf den Boden. Es klingt wie Regentropfen und manchmal kommen Regenwürmer herausgekrochen.
Jetzt ist eine gute Gelegenheit, den vorsichtigen, respektvollen Umgang mit den Würmern zu besprechen. Vor und nach dem Experiment können die Würmer in einem Gefäß mit feuchtem Boden Ruhe finden, am besten abdecken, sie mögen es dunkel. Nach dem Experiment wieder freilassen oder sie in ein komfortables Wurmglas zur Beobachtung setzen.
Lehrplan Berlin NaWi: 3.5 Pflanzen, Tiere, Lebensräume; Kompetenzen: Erkenntnisse gewinnen, kommunizieren SU: 3.5 Tier; Kompetenzen: erkennen, kommunizieren
Lehrplan Baden-Württemberg SU: Natur und Leben; Kompetenzen: Welt erleben und wahrnehmen
Kita-Kompetenzen Fertigkeiten entwickeln im Umgang mit Tieren; Freude am gemeinsamen Experimentieren empfinden
Das Experiment ist Bestandteil des Regenwurm-Forschungsheftes. Wenn Sie ohnehin schon Würmer besorgt haben, können anhand dieses Materials noch weitere Experimente durchgeführt werden. Auch der achtsame Umgang mit den kleinen Lebewesen wird hier nochmal thematisiert. Auch können die Forschungsergebnisse eingetragen werden.
Regenwurm-Forschungsheft |