Der November ist da und mit ihm hängen vermehrt wieder Nebelschwaden über dem Land. Die Natur bereitet sich auf eine Ruhepause vor. Herbststürme holen auch die letzten Blätter von den Bäumen. Das Laub ist eine lebenswichtige Grundlage für viele Bodenbewohner. In einer einzigen Nacht zieht der Regenwurm bis zu 20 Blätter in seine Wohnröhre!

Bei den Vögeln stehen nun Wildfrüchte auf dem Speiseplan. Neben Vogelbeere, Liguster und Hagebutte auch die Schlehe, deren Früchte nach dem ersten Frost süß schmecken.

Auch viele Säugetieren bereiten sich auf den Winter vor. Fledermäuse, Siebenschläfer und Igel beginnen spätestens jetzt mit dem Winterschlaf. Hirsch und Reh, Fuchs, Marder und Iltis legen sich ein dickes Fell zu: Sie wechseln vom Sommer- zum besser isolierenden Winterfell.

Eichhörnchen legen sich jetzt Wintervorräte an. Sie verstecken bis zu 10.000 Nüsse pro Jahr, immer schön nach Nussart sortiert. Die vielen Depots sind kein Lager für den ganzen Winter, sondern lediglich für Schlechtwettertage, wenn eine Nahrungssuche in den Baumkronen wegen Wind oder Schneefall nicht möglich ist.

Bei den Enten startet im Herbst die Balzzeit und die meisten Paare bilden sich schon jetzt. Die Paarungszeit beginnt dann aber wie bei den meisten Vögeln im Frühjahr. In Deutschland brüten 15 Entenarten regelmäßig. Und um Enten geht es in diesem Monat im Entdeckerkalender, um Schwimmenten um genau zu sein.

Das November-Gemälde von Henrieke Ribbe, Öl auf Leinwand, zeigt einen mytischen See, mit Nebelschwaden über dem Wasser.




Im November-Newsletter geht es um folgende Themen:
•    Alles rund um Enten
•    Enten im Feldbuch
•    Enten-Monatsaktionen
•    Aktivitäten:
   - Hygrometer bauen
   - Spannendes Wasser

•    Zusatzmaterial:
   - Memo-Spiel
   - Körperbau der Enten

•    Entdecke-Kalender 2024

Interessantes rund um Enten

Enten lassen sich in Schwimm- und Tauchenten unterteilen. Die Systematik ist allerdings sehr kompliziert, weshalb im Folgenden nur die leicht zu bestimmenden Schwimmenten dargestellt werden.

Weibchen sind schwieriger zu bestimmen, da sie sich gut tarnen, um bei der Jungenaufzucht nicht aufzufallen.
Das Weibchen baut das Nest alleine. Für den groben Aufbau werden Ästchen und Ähnliches benutzt. Dann wird es innen mit eigenen Daunenfedern gepolstert, die sich die Ente vom Bauch abreißt. Der nackte Fleck heißt Brutfleck. Beim Brüten setzt sich die Ente so auf die Eier, dass sie unter dem Brutfleck liegen. Dort ist es am wärmsten. Nach knapp 4 Wochen schlüpfen die Küken.

Spannende Entenfakten

Wasserabweisendes Gefieder: Enten schmieren ihre Federn mit Fett aus ihrer Bürzeldrüse ein. Dadurch wird das Gefieder wasserabweisend.
Tag- und nachtaktiv: Bei hohen Tagestemperaturen verlagern sie ihre aktive Phase in die Nacht.
Halbseiten-Schlaf: Ein Auge bleibt geöffnet, um nach Feinden Ausschau zu halten.
Klüger als gedacht: Selbst frisch geschlüpfte Entenküken können schon mit abstrakten Kategorien wie „gleich“ oder „verschieden“ umgehen. Abstrakte Konzepte zu erfassen gilt als Zeichen für Intelligenz. In diesem Artikel beim Deutschlandfunk erfahren Sie mehr.
Quak-quak: Nur die Weibchen quaken, die Männchen pfeifen meist oder geben andere Laute, wie etwa ein Grunzen, von sich.
Entengrütze: So nennt man Wasserlinsen, die ganze Teppiche auf Teichen und Seen biden können. Einen spannenden Artikel zur Bedeutung der Wasserlinsen für unsere Ernährung gibt es bei Utopia.
Stinkiger Trick: Wenn Gefahr droht, bespritzt die Stockentenmutter ihre Eier mit stinkendem Kot. Da vergeht jedem Feind sofort der Appetit.
Flugenten: Enten sind ausgezeichnete Flieger. Einige Arten können Geschwindigkeiten bis zu 110 km/Std. erreichen.

 

Warum sollten wir Enten nicht füttern?
Vor allem Brot und Gebäck sind für Enten extrem ungesund. Sie quillen im Magen auf und enthalten zu viel Zucker und Salz.
Durch häufiges Füttern verlieren Enten außerdem ihre natürliche Scheu vor Menschen und dringen in für sie gefährliches Gebiet. Enten sind wilde Tiere und finden selber Nahrung. Gefütterte Enten stellen die eigene Futtersuche ein. Durch das Füttern kann es an kleinen Gewässern zu Stress unter Enten kommen, wenn sich dort zu viele niederlassen. Auch können Verhaltensstörungen entstehen, z.B. bei der Paarung oder bei der Aufzucht von Jungtieren. Überdies eutrophieren schon kleine, übriggebliebene Brot- und Gebäckmengen das Gewässer, was sich negativ auf alle Lebewesen auswirkt.

 

Wo entdecken?
Enten kann man auf fast allen Teichen und Seen entdecken. Im Winter kann man auch Krickenten und Gänsesäger sehen. Sie brüten hier nur selten, überwintern jedoch recht zahlreich.
Ein Tipp für Berlin: Im Landschaftspark Rudow-Altglienicke (Schilfgürtel, Weideflächen, Seen) sind auch an frostigen Tagen viele Vögel zu bewundern. Es handelt sich um eine Ausgleichsmaßnahme für den Bau der A113 Richtung Schönefeld.

Enten im Feldbuch

Enten sind das ganze Jahr über zu beobachten. Sie leben meist an stehenden Gewässern wie Seen und großen Teichen. Die Tiere sind mitunter weit weg. Hier hilft ein Fernglas oder Spektiv.

Die Systematik der Enten ist sehr kompliziert, weshalb wir uns hier eben auf die leicht zu bestimmenden Schwimmenten beschränken.

Unterscheiden lassen sich die Enten anhand der Farbe und Form des Schnabels, der Farbe des Gefieders und Flügelfensters sowie der Augenfarbe.
Weibchen sind schwieriger zu bestimmen, da sie sich gut tarnen, um bei der Jungenaufzucht nicht aufzufallen. Die Erpel dagegen haben oft viele Farben im Federkleid.

Diese und weitere Informationen und Hinweise zur Bestimmung der Arten aus dem Kalender gibt es im Feldbuch.

Das gedruckte Feldbuch im Format DIN A4 ist bei uns und bei der Stiftung Naturschutz Berlin erhältlich.

Benötigte Seiten können auch aus der PDF-Version ausgedruckt oder als Tafelbild für das Smartboard verwendet werden.

Feldbuch bestellen oder als PDF laden

Monatsaktion

Diesen Monat gibt es spannende Angebote zu Enten: einen Onlinevortrag, der via Webex stattfindet. Anmeldung bitte über artenfinder(at)snu.rlp.de. Weiterhin gibt es eine neue Podcast-Folge zum Thema in der Reihe ArtenHörer und ein Quiz über Enten.

Wer im November eine Ente beim ArtenFinder meldet, kann an der Verlosung teilnehmen. Es gibt tolle Preise zu gewinnen: ArtenFinder-Tüten, ein Bestimmungsbuch "Der Kosmos Vogel-Führer" von L. Svensson und Poster.

Es lohnt sich also, gleich mal reinklicken:

Monatsaktion Berlin
Monatsaktion Rheinland-Pfalz

Aktivitäten

Hygrometer bauen

Material: dicke Pappe, 1 Klarsichtfolie, 1 langes Haar (mind. 15 cm), 3 Stecknadeln, 1 Strohhalm (oder einen Plastikstreifen von einer Verpackung), 1 Heißklebepistole (oder Klebestreifen), Schere, wasserfester Stift, Sprühflasche
Dauer: Projekt
Sozialform: Gruppenarbeit

Dieses Experiment ist recht einfach und eignet sich für die Stations- und Gruppenarbeit.
Es passt gut zu den Themen Wetter und Wasserkreislauf. Auf unserer Webseite finden Sie auch noch weitere Wetter-Messgeräte. Eine ausführliche und bebilderte Anleitung für das Hygrometer gibt es auf unserer Webseite.

Weiterführung:
Beobachtet das Hygrometer und das Wetter über mehrere Wochen oder Monate und schreibt eure Beobachtungen in ein Wetterbuch.
Sammelt alte Bauernregeln in eurem Notizbuch und prüft ein paar Monate später, ob das Ereignis eingetreten ist.

Lehrplan Berlin:
NaWi:
3.2 Stoffe im Alltag, Erkenntnisse gewinnen
Su: 3.6 Wasser, Erkennen

Lehrplan Rheinland-Pfalz:
Physik Themenfeld 12:
Praxis und Forschung, Erkenntnisgewinnung

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Spannendes Wasser

Material: Flasche, Wasser, Gaze, Gummiband, Zahnstocher oder Nadel
Dauer: 30 Minuten
Sozialform: Gruppenarbeit

Fülle die Flasche mit Wasser und lege die Gaze über die Flaschenöffnung. Die Gaze wird mit einem Gummiband am Flaschenhals festgemacht. Jetzt eine Hand auf den Flaschenhals drücken, schnell umdrehen und die Hand wieder vom Flaschenhals nehmen. Was passiert?
Drücke einen Zahnstocker komplett durch die Gaze, was passiert dann?

Der Effekt erklärt sich sowohl mit der Oberflächenspannung des Wassers, also der Anziehungskraft zwischen den einzelnen Wassermolekülen, als auch mit dem Luftdruck: Die Gaze unterteilt die große Flaschenöffnung in kleine Abschnitte, in denen die Oberflächenspannung des Wassers so groß ist, dass es die Öffnung verschließt. Der Luftdruck schließt das Wasser in der Flasche ein und sorgt dafür, dass nichts heraustropft. Hier geht es zur Anleitung.

Lehrplan Berlin:
NaWi: 3.2 Stoffe im Alltag, Erkenntnisse gewinnen
Su:
3.6 Wasser, Erkennen

Lehrplan Rheinland-Pfalz:
Chemie Themenfeld 9:
Den Stoffen auf der Spur, Erkenntnisgewinnung

Zusatzmaterial

Memo-Paare-Spiel: Für alle Arten im Entdeckerkalender gibt es ein Pärchenspiel. Runterladen, ausdrucken, schneiden und laminieren. Dann die fertigen Karten ausschneiden.
Tierarten_PaareFinden.pdf

Körperbau der Tiergruppen: Das Schaubild zeigt den Körperbau der Enten. Es gibt auch zwei Versionen zum Selbst-Eintragen der Bezeichnungen als Arbeitsblatt.
Das PDF kann zum Ausdrucken oder gemeinsamen Bearbeiten am Smartboard verwendet werden.
Körperbau_Tiere.pdf

Wer übernachtet wo?

Auf einer interaktiven Karte vom Nabu sind die verschiedenen Winterquartiere von Tieren in Naturgärten zu finden. Ihr findet Informationen, in welchen Gartenelementen welche Tiere zur Ruhe kommen und dazu gibt es praktische Tipps.

Nächste Woche kommen die neuen Kalender bei uns an und die große Verteilung beginnt. Es gibt drei verschiedene Ausgaben: für alle Grundschulen in Berlin und Baden-Württemberg und zum ersten Mal auch eine Kita-Version.

Die Grundschulen in beiden Bundesländern erhalten wieder automatisch ein kostenfreies Kalenderpaket.

 

Für andere Bildungseinrichtungen oder für zu Hause kann der Kalender hier bestellt werden:

Entdecke-Kalender bestellen

Wir wünschen Ihnen einen schönen November und viel Spaß beim Beobachten der Enten bei der Balz.

Herzliche Grüße von Pindactica, den ArtenFinder-Teams und den beiden Umweltstiftungen. 

Förderungen durch Stiftungen decken nur einen Teil unserer Kosten. Spenden und Mitgliedsbeiträge sind ein wichtiger Baustein unserer Arbeit. Sie können steuerlich geltend gemacht werden.

Spendenkonto
Pindactica e. V.
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IBAN: DE25 8306 5408 0004 8052 67
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